Einführung in das Schwerpunktthema

Kurzinformation zum Planungsvorhaben Kleineschholz

 

Im Rahmen der Innenentwicklung soll neuer Wohnraum durch bauliche Nachverdichtung realisiert werden. Die Planung umfasst die Schaffung von etwa 500 Wohneinheiten und einen neuen Parkbereich, der den bereits im Umfeld bestehenden Grüngürtel erweitern soll, vielseitige Nutzungsmöglichkeiten für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen bieten wird sowie ökologisch wichtige Funktionen zu erfüllen hat. Das etwa 7,7 ha große Bebauungsplangebiet liegt ca. einen Kilometer westlich des zentral gelegenen Hauptbahnhofs im Stadtteil Stühlinger. Überplant werden ein Parkplatz, Teile einer innerstädtischen Verbindungsstraße und eine ehemalige Kleingartenanlage. Durch das Planverfahren werden teilweise erhebliche Eingriffe in die verschiedenen Schutzgüter vorbereitet. Hierfür sind Vermeidungs-, Verminderungs- und Ausgleichsmaßnahmen entsprechend den gesetzlichen Anforderungen notwendig.

Artenschutz: Als besondere Herausforderung zeigte sich der Wegfall von 1 ha Lebensraum der nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) streng geschützten Mauereidechse. Dieser muss durch temporäre wie dauerhafte Ersatzlebensräume ausgeglichen werden, um einen Verbotstatbestand nach § 44 BNatSchG ausschließen zu können. Neben Mauereidechsen sind auch andere besonders und streng geschützte Tierarten von der Planung betroffen. Hierbei handelt es sich um die Zwergfledermaus sowie Vogelarten wie Girlitz, Grauschnäpper und Haussperling. Für diese Arten werden ebenfalls Vermeidungs- und CEF-Maßnahmen innerhalb des Plangebietes vorgesehen, zum Beispiel der Erhalt wertgebender Gehölzstrukturen, die Neuschaffung von Nahrungshabitaten, oder das Anbringen von künstlichen Nistkästen bzw. Ersatzquartieren. Der besonders geschützte Bergmolch wird in geeignete Ersatzgewässer umgesiedelt.

Weitere Umweltbelange: Der Entfall von verschiedenen Biotoptypen sowie wertgebender Baumbeständen wird über die bauplanungsrechtliche Eingriffs-/Ausgleichsregelung sowie über die städtische Baumschutzsatzung planintern, aber auch planextern ausgeglichen. Darüber hinaus sind Fragestellungen der Entwässerung, des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung zu bewältigen. Daraus resultierende Maßnahmen wie Photovoltaik, Gebäudebegrünung und Niederschlagsretention werden aufgrund der Flächenbedarfe großteils auf den Dachflächen umgesetzt, was in Kombination mit dem notwendigen Freiraum (Dachterrassen) zu einer komplexen Mehrfachbelegung führt. Der Bebauungsplan Kleineschholz befindet sich in diesem Sommer in der Offenlage, vorbereitende Maßnahmen wie Baufeldräumung und Herstellung erster CEF-Maßnahmen sind bereits in der Umsetzung.

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